Bericht und Fotos: Erich Deu (MJ 2022), Matthias Heinzl (MJ 2022), Manuel Schrempf (MJ 2022), & Prof. Dr. Helmut Kalss
erschienen in der Absolventenrundschau Nr. 183 | Heft 2/2023
erschienen in der Absolventenrundschau Nr. 183 | Heft 2/2023
Prof. Walter Munk hat seine Jugend in Altaussee verbracht und wurde in den USA zu einem der bedeutendsten Meeresforschern. Mit seinen Entdeckungen veränderte er nicht nur die Welt, sondern auch den Lauf der Geschichte. Zum Beispiel errechnete er das Datum für die Landung der alliierten Truppen in der Normandie im 2. Weltkrieg.
Im Zuge seiner Forschungen erhielt er nicht nur zahlreiche Auszeichnungen, sondern auch den inoffiziellen Titel: „Einstein der Ozeane“. Als großer Forscher kehrte er 100-jährig in seine geliebte Heimat zurück, um ein letztes Herzensprojekt ins Leben zu rufen – die umfassende Erforschung des Altausseer Sees. So kam es, dass sich seit 2019 zahlreiche junge und renommierte Forscher in Altaussee einfinden, um den See zum am besten erforschten See Europas zu machen.
Auf Seiten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein beteiligten sich drei Schüler (Erich Deu, Matthias Heinzl und Manuel Schrempf) an der intensiven Forschungszusammenarbeit mit zahlreichen renommierten internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Es wurden zu verschiedenen Jahreszeiten an die 400 Proben aus dem See und der Umgebung genommen und analysiert – darunter auch aus einer unbegangenen Höhle im Toten Gebirge. Untersucht wurde, wie viel, beziehungsweise von wo das Mikroplastik in den See kommt und in weiterer Folge, ob sich Mikroplastik auch in Organismen ansammelt und so an Spitzenprädatoren weitergegeben wird. Die Ergebnisse der auf Englisch verfassten und mit dem ÖKOLOG AWARD 2022 prämierten Diplomarbeit sind neu und durchaus alarmierend.
Nach der erfolgreich absolvierten Matura sind die drei jungen Forscher mit ihrem Diplomarbeitsbetreuer Dr. Helmut Kalss sogar nach San Diego/Kalifornien an das „Scripps Institution of Oceanography“ geflogen, eines der bedeutendsten Forschungszentren für Meeresforschung der Welt, um gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlern eine Publikation in den USA zu verfassen und die aktuellen Forschungen weiter voranzutreiben. Auch die neue Generation von SchülerInnen des 3. Jahrganges steht schon in den Startlöchern und wird sich im Sommer bereits in das interdisziplinäre Forschungsprojekt am Altausseer See einbringen.