Die Europatage finden unter dem Motto „Eurovision – mitreden – mitgestalten“ im Jahr 2020 erstmals in der HBLFA Raumberg – Gumpenstein statt. Sie blicken dennoch auf eine lange Tradition zurück und sollen die Jugend von heute genauso inspirieren wie einst die Akteure von heute. Ein Blick zurück und nach vor.
In den vergangenen Jahren entstand, vor allem ausgehend von der Initiative einiger Absolventen – allen voran Präsident Franz Titschenbacher – der Wunsch, die einstigen „Frauenberger Europatage“ wiederauszurichten. Speziell die Ereignisse rund um den BREXIT führten vor Augen, dass ein gemeinsames Europa zwar etwas Gewachsenes ist, nicht aber für selbstverständlich angesehen werden kann. Die Wiederauflage soll unterschiedliche Altersgruppen zusammenbringen und Grundlegendes aber auch aktuellen Themen rund um „Europa“ als Inhalt haben. Schwerpunkt dabei ist insbesondere die Landwirtschaft und der ländliche Raum, als Ort unterschiedlicher Aufgaben. Vor allem die Chancen der gemeinsamen Union, aber auch die Verantwortung, die damit einhergeht, soll Ziel der vielfältigen Diskussionen sein.
Die „Frauenberger Europatage“ wurden mit Beginn im Jahr 1969 als alljährliches Seminar im Bildungshaus in Frauenberg ob der Enns durch den Raumberger Professor DI Robert Klenkhart veranstaltet. In dieser Zeit wurden jeweils aktuelle Fragen aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Religion und Bildung behandelt, die junge Österreicher in einem Europa von Morgen berühren würden. Die Vortragenden setzten sich im Austausch mit der Jugend über spezielle und grundsätzliche Fragen der europäischen Integration auseinander. So umfasst die Liste der Vortragenden sowohl Wirtschaftstreibende als auch Professoren aber auch Politiker aller politischen Farben, von denen einige in weiterer Folge auch Ministerämter ausübten. Ein wiederkehrender Vortragender war Dr. Otto Habsburg, Präsident der Paneuropaunion und Abgeordneter zum europäischen Parlament, der viele Jahre die Europatage begleitete. Das Land Steiermark hat die damaligen Europatage und die Initiative von Prof. Klenkhart mit dem Ehrenzeichen des Landes gewürdigt. Weitere Organisatoren im Laufe der Zeit waren neben Prof. Robert Klenkhart, Prof. Karl Grabenweger, der Absolventenverbands-Obmann Ing. Hans Lanner sowie zuletzt Kollege Christoph Strauß und seine Gattin Helene.
Viele Absolventinnen und Absolventen haben bei den ersten Ankündigungen der Neuauflage der nunmehrigen „Europatage Raumberg – Gumpenstein“ mitgeteilt, dass diese damalige Veranstaltung sie nicht nur neugierig und aufgeschlossen gegenüber einem gemeinsamen Europa gemacht hat, sondern auch in ihren persönlichen Laufbahnen geprägt hat. Diese Inspiration soll auch an die nächste Generation weitergegeben werden. Das Kuratorium der Europatage hat mit diesem Ziel ein Programm unterschiedlicher Inhalte und mit einer Vielzahl von Referentinnen und Referenten zusammengestellt. Wie auch die damaligen Seminartage in Frauenberg, sollen die Europatage Raumberg – Gumpenstein einen interaktiven Austausch bieten.
Foto: 40. Europatage 2008 – Prof. Herwig Pieslinger, Kollege Christoph Strauß MJ 1994, LH Waltraud Klasnic, Bgm. Posch, sowie drei damalige Schüler.